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Die Wiener Wirtshauskultur

Wien als eine der Wiegen der europäischem Kultur hat neben den monumentalen gotischen Kirchenbauten, den vielen zierlichen historischen Gebäuden, dem musikalischen Erbe von Mozart und Haydn oder dem pulsierenden Event und- Festivalleben noch einen Schatz mit der Welt zu teilen: die tradionelle wienerische Wirtshauskultur.

Ein Erlebnis für sich

Die Tradition der Wiener Gastlichkeit können urkundlich bis in das Mittelalter, als Wirtshäuser wie das bis heute existierende "Griechenbeisel" verfolgt werden. Jedoch entsteht  die heute so kennzeichnende Gestalt des Wirtshauses gleichzeitig mit dem damals aufgehenden Bürgertum um der Wende des 18 Jh. Mit der fortschreitenden Industrialisierung der Stadt nahm auch die Zahl der Lohnarbeiter zu, die eine hausgemachte Mahlzeit, kaltes Bier und Unterhaltung zur Überbrückung des Tages brauchten, was zu einer allgegenwärtigen Verbreitung der Gasthäuser in den Wiener Gräzln (Teil eines Viertels) führte.  Eben aus der Not dieser schweren Zeiten ist die Sittlichkeit der Wiener Gasthäuser entstanden, die die Kunst der wienerischen Küche, das urige Ambiente und die Werte der ausgelassenen Geselligkeit pflegt aber auch gefühlvoll enwickelt.

Das typische Ambiente

Aus den Zeiten als das Gasthaus im Zentrum des sozialen Lebens stand und sich am Abend die verschiedensten Menschen ein Stelldichein gaben,  aßen, trunken, rauchten, sangen und tanzten, als Musiker wie die Brüder- Strauß und ihr Orchester das Publikum erheiterten, sind uns auch die typischen Merkmale der Raumgestaltung überliefert - geräumige Schank, Kühlwand, meistens dunkel gehaltene Holzverkleidung der Wände, massive hölzerne Tische und Bänke, schwarze Tafel mit den aufgeschriebenen Tagesempfehlungen, beweglicher Raumteiler und schwarz-weiße Fotographien. Diese Gestattung wird grundsätzlich übernommen, jedoch in den s.g. Nobelbeiseln und Wirtshäuser, die die alten Vorbilder mit Errungenschaften des modernen gastronomischen Designs kombinieren, wird der Vorrang einer leichteren Atmosphäre gegeben.

Altwiener Spezialitäten

Allem voran bleibt das Herz der wienerischen Wirtshauskultur die gute bodenständige Küche. Viele der Gasthäuser halten sich an die Rezepte wie sie schon vor hunderten von Jahren zubereitet worden sind und andere versuchen sie durch das Kombinieren mit internationalen Ansätzen  zu verfeinern.

Dabei bleibt die traditionelle Kost mit Gerichten wie das Wiener Schnitzel von Kalb mit gerösteten Erdäpfeln, gekochter Tafelspitz mit Äpfelkren und Schnittlauchsouce, geröstete Leber mit Erdapfelsalat, Fiakergulasch mit Würstel, Spiegelei, Gurkerl und Knödel oder Forelle in Knoblauch-Butter gebraten mit Petersilerdäpfeln eine beliebte kulinarische Wahl. Auch die traditionellen vegetarischen Speisen wie G'röste Knödel mit Ei und Blattsalat, Broccoli und Karfiolröschen mit Käsesauce oder gebackene Käsevariationen mit Preiselbeeren verführen zum geschmackvollen Genuss.

Wie auch bei der Beschaffung der Lebensmittel sind die Wirte bemüht auch bei den Weinen und Biersorten biologische regionale Produktion zu verwenden. Und da der österreichische Weinanbau und das Bierbrauen eine reiche Tradition vorzuweisen hat, werden auch die Wirtshäuser mit ausgelesene fruchtige Weine wie der Grüne Veltiner, der Welschriesling oder der Zweigelt und mit frisch gezapften Biersorten österreichischer Bierbraukünstler bestens versorgt.