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Heurige - Wein & Gesang

Fruchtig und würzig duften die Jungen Wiener, die jedes Jahr im Herbst in der Stadt Einzug halten. Trocken ausgebaut, mit einem Alkoholgehalt von max. 12,5 Prozent und einer ausgewogenen Frucht-Säure-Balance sind die leichten, spritzigen Weiß- und Rotweine optimale Begleiter zu saisonalen Speisen, zum traditionellen Martinigansl oder auch zu Heurigenschmankerln.

Lust auf ein gutes Heurigenschmankerl?

Auf die Wiener Gemischten Sätze, Rieslinge, Veltliner und Weißburgunder darf man sich jedenfalls freuen, duftig, frisch, mit ausgeprägter Frucht, harmonisch und angenehm zu trinken“ wird er von Fachleuten charakterisiert. Genau jene Weine also, die so gut zur Heurigenjause passen und mit dem ersten Glas gleich Lust auf ein zweites machen. Pulsierendes Stadtleben trifft grüne Weingärten und urige Gemütlichkeit - die Weinregion Wien vereint auf einzigartige Weise Urbanität und geerdetes Winzertum. Hervorragende natürliche Bedingungen, eine langjährige Weintradition sowie das wirtschaftliche und soziale Umfeld machen die Weingärten der Stadt zu einem fruchtbaren Boden für eine lebendige und dynamische Weinszene.

Tradition und Geschichte der Heurigen

Wenn man von Wien spricht, so kommt der Begriff Kultur- der großen Baumeisterwerke, der Faszination der Opern- und Theaterhäuser, des pulsierenden musikalischen Lebens, oder der meisterhaften gastrolierenden Ausstellungen, fast automatisch im Sinne, jedoch wäre ihr Verständnis ohne das Eintauchen in die traditionelle Heurigenkultur nicht vollständig. Sie ist so bekannt wie das Riesenrad, Schloss Schönbrunn, die Sängerknaben oder die Lipizzaner.

Die Wurzeln des Weinanbaus in Wien und Umgebung reichen wahrsheinlich bis in die Zeit der keltischen Siedlung ,,Vedunia’’ zurück. Während des Mittelalters aufgrund des günstigen pannonischen Klimas, der reichen Böden, der schützenden Staatsmaßnahmen als auch des hohen Bedarfs blühte der Weinanbau rund um Wien und schon zu dieser Zeit war es den Winzern erlaubt für drei Monate- bis zu dem 11. November, den heurigen Wein selbst einzuschenken.

So sind die vielen Buschenschanken entstanden, die direkt an die Rebenfelder angeschlossen waren und die ausschließlich ihre eigene Weinproduktion anboten. Die "Buschenschank" als Begriff ist mit dem über dem Tor aufgehängtem Föhrenbuschen verbunden, das als Zeichen benutzt wurde, dass die Schanke offen hat und wieder einmal an der Zeit ist  Wein einzuschenken.

Der echte Wiener Heurige oder die Buschenschank ist ein volkstümliches Lokal, indem die Weinproduktion aus dem eigenen Anbau größzügig eingeschenkt wird. Wenn man eine Reise in die Welt der Heurigen wagt, so wird man freilich den Genuss auserlesener Qualitätsweine, bodenständiger Wiener Küche, einer gemütlichen Atmosphäre und womöglich der aus der Seele fließenden Heurigenmusik und Liedern ausgesetzt werden.

Das Wort "Heuriger" bezeichnet aber nicht nur das Lokal selbst, sondern auch den Wein vom aktuellen Jahrgang, der traditionell bis zum 11. November (Martini) so genannt werden darf. Neben dem süffigen, offenen Schankwein bieten die Wiener Heurigen ihren Gästen aber auch feine Bouteillenweine, die den Sortenreichtum und das spezielle Wiener Klima widerspiegeln und eine entsprechende Glas- und Tischkultur.

Der Heurigen in der Gegenwart

Obwohl man sein Essen heutzutage nicht selber mitbringt, nicht mit den Fingern gegessen wird und die Buschenschank auch während des ganzen Jahres zu besuchen ist, ist vieles erhalten geblieben- der Föhrenbuschen über das Tor, die Tafel ,, Ausgsteckt is’’, das typische Glas mit Henkel, die gemütliche Kulisse,der Weinkeller, dies so geschätzt wird und die einzigartige Atmosphäre beim Heurigen ausmacht.

In den traditionellen Weinorten in und rund um Wien- Nussdorf, Kahlenbergerdorf, Heiligenstadt, Grinzing, Sievering, Neustift am Walde, Stammersdorf, Strebersdorf , Jedlersdorf, Mauer, Rodaun, Atzgersdorf und Oberlaa, sind echte Wiener Heurige zu finden, die einen genuss- und freudestiftenden Einblick in die Wiener Gemütlichkeit zu verschaffen mögen.

Wein & Gesang

Trotz der expandierenden Großstadt sind rund um Wien ca. 700 ha Weingärten erhalten geblieben. Obwohl in früheren Zeiten der Schwerpunkt bei der Weinherstellung auf die Quantität gesetzt worden ist, so steht für die heutigen Winzer die ausgezeichnete Qualität im Vordergrund. Immer noch ist der spritzige und fruchtige heurige Wein, der meistens ein Grüner Veltliner oder ein Gemischter Satz aus verschiedenen Sorten ist, sehr beliebt, jedoch  werden auch aus auserlesenen Sorten wie Sorten Riesling, Chardonnay, Gelber Muskateller, Sauvignon Blanc, Blauer Burgunder, Blauer Zweigelt, Portugieser und Cabernet Sauvignon exzellente Weine gewonnen, die bei einem guten Jahr auch als Prädikatsweine zu erhalten sind.

Beim Besuch vieler Heurigen wurde schon immer gern Musik gespielt und gesungen. Im 19 Jh. hat sich ein volkstümlicher Stil des komponierten Wiener Liedes und der Instrumentalmusik herausgebildet. Einer seiner Gattungen ist die weltbekannte Schrammelmusik, die mit dem Namen der Schrammel- Brüder und ihr Quartet verbunden ist. Mit einer wienerischen chromatischen Knopfharmonika, einer Kontragitarre und mit zwei Violinen zogen sie durch die Buschenschanken und erfreuten mit ihren von Liebe, Heimkehr oder Wein handelnden Lieder die zusammen gefundenen Menschen.

Ihre Kompositionen, als auch die von vielen anderen Künstlern, sind noch heute als ein freudestiftender Bestandteil der Heurigenkultur in den Buschenschanken zu hören.