Weinreportage Süd-Oststeiermark
Urlaub im steirischen Vulkanland
Im Steirischen Vulkanland muss heute niemand mehr Vulkanausbrüche und Lavaströme befürchten. Auch Extrembergsteiger sind eher an der falschen Stelle. Das Vulkanland der österreichischen Steiermark ist vielmehr ein Ziel für Neugierige, die sich an einer der faszinierendsten Landschaften Österreichs erfreuen wollen - und die nebenbei auch eine Leidenschaft für kulinarische Genüsse haben...
Das Steirische Vulkanland ist nämlich ein Paradies für Weinkenner und Liebhaber regionaltypischer Köstlichkeiten. Zwischen Radkersburg im Süden und Ottendorf im Norden, zwischen dem Westen um Schwarzau und dem Osten rund um Kapfenstein haben sich unzählige idyllische Gasthöfe, traumhafte Hotels, engagierte Weinbauern und Manufakturen erlesener Köstlichkeiten etabliert.
Landschaft und Kulinarik verschmelzen hier zu einer Einheit. Die fruchtbaren Böden des Vulkanlandes bieten die Voraussetzungen für edle Weine, herausragende Obstbrände, die berühmten Steiermärker Öl-Kürbisse, einen schier unerschöpflichen Vorrat handverlesener Früchte und vieles, vieles mehr.
Der Blick auf die einzigartige Landschaft, die ja erst die Möglichkeit für den Anbau so vieler Produkte schuf, sollte am Anfang einer jeden Reise durch das Vulkanland stehen:
Der erste Vulkankrater entstand vor rund 17 Millionen Jahren in der Gegend um Bad Gleichenberg. Damals hatte sich gerade die afrikanische Kontinentalplatte unter die europäische geschoben. Dieses Naturereignis hatte enorme Auswirkungen auf die geologischen Prozesse in weiten Teilen Europas. Wo heute die Wanderer „umherkraxeln“, erstreckte sich damals ein subtropisches Meer, in dessen Mitte sich der aktive Vulkankegel erhob. Zu bewundern sind mittlerweile allerdings nur noch verwitterte Reste des ursprünglichen Berges, allein die Spitzen des einst wohl imposanten Vulkans ragen noch sichtbar aus dem Boden auf.
Die kulinarische Tradition im Vulkanland
Mehlspeisen wie die berühmten Strudel, gekochtes Dörrobst und Festtagsspeisen wie Spagatkrapfen standen früher auf dem Speiseplan der Region und eben solche Köstlichkeiten können die Besucher des Vulkanlandes noch heute in den Gasthäusern der Region genießen. Viele Betriebe machen sich aber auch daran, die alten Rezepte zu verfeinern und als leichtere Kost zu kredenzen.
In den meist familiär geführten Buschenschenken und Gasthäusern, den Gourmetlokalen und Cafés werden heute zahlreiche Köstlichkeiten serviert, die überlieferte kulinarische Traditionen der Region aufnehmen. Kürbiskerne und Kürbiskernöl finden häufig Verwendung, frischer Bärlauch und Buchweizenmehl, Topfen oder Meerrettich, der hier schlicht Kren heißt, werden raffiniert angewandt.
Und weil zu einem guten Essen guter Wein nicht fehlen darf, machen sich immer mehr junge, engagierte Winzer daran, die mehr als 2000 Jahre alte Tradition des Weinbaus zu perfektionieren. Vor allem der Gewürztraminer aus der Gegend von Klöch hat längst internationales Renommee erlangt. Aber auch Chardonnay, Muskateller, Sauvignon blanc oder der exquisite Pinot gris profitieren von den fruchtbaren, mineralreichen Böden des Vulkanlandes.
Auch die immer besser werdenden Rotweine der Region sind längst nicht mehr mit den berüchtigten, säuerlichen „Heckenkleschern“ der Vergangenheit zu vergleichen. Wein aus dem Steirischen Vulkanland ist heute ein ganz besonderes Erlebnis - wie die ganze Region!