Hans Gross Kriminalmuseum Graz, Erlebnisregion Graz, Steiermark

Im 1895 eröffnete der Jurist Hans Gross (1847-1915) das "Criminal-Museum am Landesgericht für Strafsachen" in Graz. Die ursprüngliche Lehrmittelsammlung ermöglichte Studenten, Juristen und Kriminalbeamten eine Ausbildung an Hand von Gegenständen dokumentierter Kriminalfälle. Neben Waffen, Projektilen und Giftstoffen vervollständigten auch tierische sowie menschliche Präparate (z.B. zertrümmerte Knochen und Blutspuren) den Fundus.

Ein für die Sammlung besonders charakteristisches Objekt ist der sogenannte Tatortkoffer. Dieser beinhaltet Gegenstände, mit denen Hans Gross "akribische Untersuchungen" an Tatorten durchführte. Auf diese Weise erweiterte Gross methodisch die Aufklärungsart von Verbrechen und gilt auch daher als Begründer der Kriminalistik.

Mit der Gründung eines eigenen Kriminalistischen Institutes im Jahr 1912 wurde das Kriminalmuseum an die Karl-Franzens-Universität Graz übersiedelt und schließlich im Jahr 1978 in das Institut für Strafrecht und Kriminologie eingegliedert. Seit der Gründung des überfakultären Leistungsbereichs Universitätsmuseen bildet das Kriminalmuseum einen der Bestände der Universitätsmuseen der Karl-Franzens-Universität Graz und ist der Siebenten Fakultät sowie dem Vizerektorat für Forschung unterstellt. Der laufende Führungsbetrieb, der sich an alle Interessierte richtet, wird jedes Jahr durch eine Reihe an Sonderveranstaltungen ergänzt.

Der bislang grundinventarisierte und erschlossene Objektbestand des Kriminalmuseums, der zum großen Teil in der aktuellen Dauerausstellung präsentiert wird, umfasst etwa 2.300 Sammlungsobjekte. Dazu kommen etwa 700 aufgenommene Fotografien. Als zusätzliches Quellenmaterial sind etwa 2.000 historische Karteikarten und etwa 1.000 Akten zu verzeichnen, die teilweise als Quellenmaterial den Objektbestand ergänzen, da sie Kriminalfälle des Kriminalistischen Instituts, in Form von Gerichtsakten und Tatbestandsmappen umfassen und so dokumentieren, dass Objekte als Beweisstücke verwendet wurden.